Auswertung der Mitglieder-Umfrage 2022
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Im Juli 2022 fragten wir Sie nach Ihrer Meinung zum Marktgeschehen und Zukunftsaussichten.
36 Mitgliedsbetriebe haben unsere Fragen beantwortet. VIELEN DANK!
Aus Gesprächen mit unseren Partnerbetrieben bspw. auf der HOLZHANDWERK in Nürnberg, bei individuellen Besuchen in den Betrieben und bei anderen Gelegenheiten wissen wir, dass ein großes Interesse besteht, die Meinungen anderer Inhaber und Geschäftsführer kennenzulernen.
Deshalb beginnen wir bei den Ergebnissen mit der Einschätzung der Marktsituation:
Wird es gegen Ende 2022 weniger Aufträge, die in Bezug zu Neubauten stehen, geben?
63 % der Teilnehmer antworteten mit ja, 14,3 % sind nicht dieser Meinung, knapp ein Viertel ist sich noch nicht sicher bzw. ist stärker im Segment Modernisierung/Renovierung tätig.
Die Meinung der 63 % deckt sich mit aktuellen Branchenerhebungen. Die Folgen der Inflation, der Energiekrise und der gestörten Lieferketten haben den Bau nun erreicht. Im Juni 2022 wurde in Deutschland der Bau von 30.425 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 4,5 % weniger als im Juni 2021. Im 1. Halbjahr 2022 wurden damit insgesamt 185.772 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt – das waren 2,1 % weniger als im Vorjahreszeitraum. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni 2022 insgesamt 161.177 Wohnungen genehmigt. Das waren 2,1 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 17,0 % (-8 583) auf 41.765 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern stieg die Zahl genehmigter Wohnungen um 1,6 % (+254) auf 16.622 und bei den Mehrfamilienhäusern um 7,8 % (+7 179) auf 99.755. Saison- und kalenderbereinigt nahm die Zahl der Baugenehmigungen im Juni 2022 im Vergleich zum Vormonat um 1,3 % ab. (Quelle: haustec.de)
Wird es dem gegenüber, quasi als Ausgleich, mehr Modernisierungsaufträge geben?
17 % sehen dies jetzt schon so, während 37 % dies jetzt noch nicht einschätzen können. 43 % glauben dies nicht, 3 % der Teilnehmer haben sich bereits stärker in Richtung Modernisierung orientiert.
Unsere Empfehlung:
Rechtzeitig weitere oder andere Geschäftsfelder passend zu Ihrem Unternehmensprofil erschließen, soweit möglich entkoppelt von Aufträgen aus Neubauten im Bereich Ein-Familienhäuser. Im aktuellen FOKUS finden Sie bspw. einen Beitrag für das Endkundengeschäft: Naturbettsysteme der Marke RELAX.
Die Orientierung auf die Modernisierung/Sanierung ggf. auch Renovierung älterer Gebäude helfen weiter. Vielen unserer Betriebe half dies in den Jahren der sog. Finanzkrise 2008/2009.
Führen verzögerte Materiallieferungen zu Terminverzögerungen auf Ihren Baustellen?
Bei 88 % unserer Betriebe ja, bei dem verbleibenden Teil nicht bzw. noch nicht.
Materialpreise steigen seit dem letzten Jahr. Wird die „Schmerzgrenze“ bei Kunden im Verlaufe dieses Jahres erreicht sein?
Wie schätzen Sie die Situation ein?
68 % unserer Inhaber u. Geschäftsführer sehen „die Schmerzgrenze“ bei Privatkunden bald erreicht. 11 % sehen dies nicht so, während 21 % dies noch nicht einschätzen können.
Bei Geschäftskunden (B2B) sehen 34,3 % unserer Betriebe die Situation kritisch, 37,1 % unkritisch, während 28,6 % die Lage noch nicht voll umfänglich einschätzen können.
Bzgl. öffentlicher Auftraggeber schätzen 45,7 % die Preissituation nicht als kritisch ein, nach der Meinung von 17,2 % der Teilnehmer ist auch hier die „Schmerzgrenze“ bald erreicht, 37,1 % können die Situation noch nicht klar einschätzen.
Unsere Empfehlung:
Ein breiter Kunden-Mix aus B2C, B2B u. öffentlichen Kunden, reduziert größere Abhängigkeiten von nur einer oder wenigen Zielgruppen, da Investitionsentscheidungen oder Auftragsvergaben unter unterschiedlichen Voraussetzungen getroffen werden. Dieses Prinzip hat Betrieben bereits bei früheren Auftragsengpässen geholfen.
Gegebenenfalls der Auftragseingang würde spürbar zurückgehen:
Würde der Kontakt durch Meisterteam zu Online Auftragsbeschaffungs-Portalen, wie bspw. „Aroundhome“, Entlastung oder besser zusätzliche Aufträge bringen?
Diese (zugebenermaßen schwere) Frage haben 25,7 % der Teilnehmer mit „ja, wäre eine Möglichkeit“ beantwortet, 51,4 % sehen dies nicht so.
Gut 20% können es z.Z. nicht einschätzen. Fazit: Wir gehen das Thema im Interesse des einen Viertels der Umfrage-Teilnehmer dennoch an.
Wie sieht gegenwärtig Ihre „Personaldecke“ aus?
Momentan keine Ausfälle antworteten 45,7 % der Inhaber u. Geschäftsführer, 40,0 % haben eine durch Krankheit von Mitarbeitern angespannte Personalsituation, 14,3 % haben eine sehr angespannte Situation, bedingt durch Krankheit und Personalwechsel.
Zur Unterstützung Ihrer Personalgewinnung haben wir, wie auf der Jahrestagung angekündigt, zusätzlich ins JOPPORTAL die Onlineportale HeyJobs und Yourfirm kostenpflichtig integriert. Siehe auch Beitrag im aktuelle FOKUS.
Wichtig zu beachten ist die Nachfolge. Wie sieht es in Ihrem Betrieb aus?
Bei 34,3 %, gut einem Drittel der Teilnehmer, steht die Lösung der Nachfolge in den nächsten 3-7 Jahren an.
In 54,3 % ist die Nachfolge bereits aus Familie oder Betrieb geregelt, bei 11,4 % noch nicht.
Fazit: Meisterteam bietet diesen Betrieben Unterstützung durch Weiterbildung an, um sich dem Thema insgesamt zu nähern, sowie durch konkrete Beratungsleistungen.
Zum Schluss noch ein kurzer Blick auf die letzten 3 Fragen, die sich mit Investitionen in Zukunftstechnologien befassten:
37,1 % der Betrieb die an der Umfrage teilgenommen haben, investieren in 2022/2023 in Systeme zur elektronischen Archivierung sog. Dokumenten-Management-Systeme (DMS), 20,0 % in elektronische Zeiterfassung, 14,3 % in ein neues ERP-System (Enterprise Resource Planning), 5,7 % in einen Online-Shop und jeweils 2,9 % in elektronische Zahlungssysteme und neue CRM-Systeme (Customer-Relationship-Management).
14,3 % wollen in 2022/2023 Elektro-PKW bzw. 5,7 % Elektro-Transporter anschaffen. 17,1 % bzw. 11,4 % bevorzugen bei der Anschaffung die jeweilige Hybrid-Variante.
42,9 % planen Investitionen in eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung, 22,9 % wollen in Energiespeicher investieren, 8,6 % befassen sich mit Investitionen in Wärmepumpen-Technologie und 5,7 % in Solarthermie.
Abschließend:
Im Rahmen der Mitgliederumfrage haben die teilnehmenden Inhaber/Geschäftsführer 6 neue potentielle Mitgliedsbetriebe bzw. Vertragslieferanten empfohlen.
VIELEN DANK!
Die Mitglieder-Umfrage führt MEISTERTEAM einmal jährlich durch. Dadurch erhalten wir wichtige Informationen über die Marktsituation unserer Unternehmen und Anregungen für zukünftige oder aktuell erforderliche Dienstleistungen.
Mitmachen lohnt sich – für uns alle!